Warum ich meine Bilder nicht in Virtuellen Räumen zeige

Es gibt heute "Rundgänge" durch Ausstellungen in Räumlichkeiten, die nur virtuell existieren. Hierzu werden Fotos realer Kunstwerke online in spezielle Computerprogramme eingepflegt, die dem Betrachter dann den Eindruck vermitteln, die Werke hingen in einer hippen Galerie oder einem großen Museum.

Vorteil: man kann ahnen, wie groß ein Bild "in echt" ist - sofern Referenzgrößen wie Möbel oder Besucher ebenfalls mit abgebildet sind.

Nachteil: es nervt, mich jedenfalls. Und dann gibt es noch andere Gründe.

 

Nach anfänglicher Faszination, was Technik auch in diesem Bereich alles kann, stoßen mich diese Montagen mittlerweile sogar ab. Ich finde diese virtuellen, künstlichen Räume schrecklich steril. Da bleibt von der Aura eines Werkes wirklich gar nichts mehr übrig, da wird ihm auch noch der letzte Rest seiner Seele genommen. (Wir kennen ja den Unterschied zwischen einer (gedruckten) Reproduktion und dem Erlebnis einem Werk in Wirklichkeit gegenüber zu stehen!) Ich persönlich vermute, daß bei der digitalen Wahrnehmung eines Werkes sogar noch mehr verlorengeht. Da erkennen wir zwar oft viel mehr DETAILS als vor dem Original, aber nehmen wir noch das WESENTLICHE wahr? Und dann noch in Räumen, die es ebenfalls nur digital gibt...? Mein Gefühl ist ein anderes.

 

Daher bleibe ich auch bei meinen ONLINE-AUSSTELLUNGEN ganz bewußt bei der einfachen Wiedergabe von Fotos meiner Bilder, die Sie sich in aller Ruhe (und nebenbei: ohne überflüssigen, CO2-erzeugenden Datenverbrauch!) betrachten können.

Es stehen direkt alle Fakten dabei, manchmal gibt sogar kleine Geschichten zu den Bildern.

 

PS.

Es gibt natürlich auch virtuelle, aber gefilmte Rundgänge durch echte Räume, wie es große Museen machen. Das ist etwas anderes.